Machen Kohlenhydrate wirklich dick?

Der Mensch hat sich in Millionen Jahren entwickelt. Das Hirn wuchs aufgrund „artgerechter und ausgewogener Ernährung“ (viel Eiweiß und Fett) sehr schnell. Richtig genutzt wird es aber seit 10.000 Jahren. Der Grund dafür? Kohlenhydrate! Sind Kohlenhydrate Dickmacher oder ein Powerlieferant? Ich zeig dir warum wir gute Kohlenhydrate brauchen!

Gute Kohlenhydrate

Ausgewogene Ernährung: Ein Rückblick in die Steinzeit

Gejagtes Fleisch, gefangener Fisch, gesammelte Früchte, Wurzeln, Nüsse – das ist der „Stoff“, aus dem “große” Gehirne gebastelt wurden. Denn der ca. 1,5 Kg schwere, graue Matsch braucht eine ganze Menge Brennstoff. Der Preis dafür war, dass unsere fleißigen Vorfahren täglich ein ca. 15 qkm großes Jagdrevier ablaufen mussten, um ausreichend Kalorien zu erwischen. Und weil es deshalb sehr mühselig war, ausreichend Brennstoff für eine ganze Sippe zusammen zu raffen, war die mit maximal 50 Steinzeitmännchen und -weibchen überschaubar groß. In so kleinen Gruppen waren die geistigen Überflieger rar. Der Austausch untereinander und die damit verbundene Entwicklung der Intelligenz deshalb überschaubar klein.

Entwicklung der Kohlenhydrate

Im damaligen Mesopotamien (das Gebiet erstreckte sich über den Irak nach Syrien) an den großen Flüssen Euphrat und Tigris hat sich die Landwirtschaft langsam ausgebreitet. Der Wasserreichtum ermöglichte in diesen Gebieten das Anlegen großflächiger Getreidefelder (Weizen und Gerste). Innerhalb kurzer Zeit standen sehr viele Kalorien zur Verfügung. Außerdem konnten Getreideähren nicht so schnell weglaufen konnten, somit musste der Bauer nicht den ganzen Tag den Busch durchkreuzten. Sein „Jagdrevier“ verkleinerte sich auf nur noch 1,5 qkm. Da blieb auch mehr Zeit für Schmusestunden. Das war folglich gut für das Bevölkerungswachstum und die geistige Entwicklung. Zum ersten Mal lebten viele Menschen auf engerem Raum. Somit konnte sich Kultur, Wissenschaft und der geistige Fortschritt durch den regen Austausch und der großen unterschiedlichen Fähigkeiten und Fertigkeiten der unterschiedlichen Menschen einzigartig entwickeln.

Was sind eigentlich Kohlenhydrate?

Ganz grob erklärt: Kohlenhydrate werden nach der Aufnahme in Zuckermoleküle gespalten, die sogennante Glukose. Ist dieser frische gewonnene Zucker im Blut angekommen, steigt der Blutzucker. Die Bauchspeicheldrüse als regulierendes Organ, produziert in Folge davon ein Hormon namens Insulin. Dieses Hormon senkt den Blutzuckerspiegel und verordnet dem Körper den gewonnen Zucker als Energie Quelle zu nutzen. Was lernen wir daraus? Wir brauchen gesunde Kohlenhydrate.

Zuviel Kohlenhydrate: Die Folgen vom Kohlenhydratüberschuss

Die Kohlenhydrat- bzw. Energieflut hatte auch Nachteile. Forscher entdeckten zum ersten Mal an Mumien Arteriosklerose. Die Erklärung hierfür: Das Getreide verfügt über wenig pflanzliches Fett, trotzdem wurde es in verhältnismäßig großen Mengen verspeist. Hauptsächlich finden sich in Getreide Omega 6-Fette, diese Fette nennen wir auch „Speicherfette“ (da sie die Energie im Getreidekorn speichern, aber auch den Fettaufbau im Organismus anregen). Omega 6-Fette fördern zudem auch Entzündungsprozesse im Körper. Die Konsequenz können Entzündungen von Gefäßinnenwänden sein, welche unter anderem Arteriosklerose, Schlaganfälle, oder einen Herzinfarkt auslösen können.

In unserer heutigen Gesellschaft gibt es viele durch Kohlenhydratüberschuss entstandene Krankheiten, welche glücklicherweise heutzutage auch mit Medikamenten gemildert werden.

Auch die Amerikaner klopfen sich vor Vergnügen auf die angedickten Schenkel: den mittleren Westen bezeichnet man als „Kornkammer der Welt“ – gigantische Getreide- und Maisfelder versorgen viele Industrienationen mit billigsten Kalorien (praktisch, denn ein sattes Volk ist ein ruhiges Volk). Achtung: Wir brauchen trotzdem gesunde Kohlenhydrate! Besonders bei intensivem Training wie Ausdauersport, Kraftraining oder HIIT sind gewisse Mengen an Kohlenhydraten ein guter Energielieferant.

Gute Kohlenhydrate & schlechte Kohlenhydrate

Kohlenhydrate dürfen trotzdem nicht als Teufel der Essenskultur abgestempelt werden. Sie sind eindeutig besser als ihr Ruf, denn sie waren und bleiben wichtig: sie liefern uns bezahlbare Energie, schmecken gut und ermöglichen uns, viele Menschen auf relativ engem Raum satt zu bekommen.

Wer jedoch die zu großen Mengen heute nicht durch körperliche Arbeit verbraucht, füllt seine Muskeln und die Leber über die begrenzte Speicherkapazität hinaus, was die Getreidesilos an Bauch, Hüfte und Beinchen anschwellen lässt.

Es geht nicht darum Kohlenhydrate vor lauter Schreck aus deinem Ernährungsplan zu verbannen, sondern dich bewusst zu entscheiden, welche Art von Kohlenhydraten du zu dir nimmst, du brauchst gute Kohlenhydrate und gesunde Kohlenhydrate. Im nächsten Schritt darüber nachzudenken in welchen Mengen und zu welcher Tageszeit.

Vergiss no carb & genieße gute Kohlenhydrate in Mengen

HALT STOP! Ich rede weder von Low Carb noch No Carb! Wenn du deinem Körper auf Dauer gute Kohlenhydrate verbietest, wirst du nicht an Heißhungerattacken, schlechter Laune und Gewichtszunahme vorbei kommen. Dein Körper wird krampfhaft probieren den Entzug irgendwie auszugleichen.

Probiere doch mal als ersten Schritt den Gemüse und Eiweißgehalt deiner Mahlzeiten zu steigern und den Kohlenhydratanteil zu sinken. Greife auf Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte, Quinoa oder Buchweizen zurück, wenn du deine Mahlzeiten mit einer guten Kohlenhydratquelle aufpeppen möchtest. Mein Versprechen? Keinen ständigen Hunger und ein besseres Körpergefühl. Dein Blutzuckerspiegel freut sich ebenfalls, wenn er nicht mehr ständig Karussell fahren muss.

Liebe Grüße

Dein Coach Patric

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