Dein Schweinehund ist dein Freund!
Wer sich am Jahresanfang wieder daran erinnert hat, sich mehr um seine Gesundheit kümmern zu wollen, folgt dem stetig steigenden Trend der Selbstoptimierung. Der Jahresanfang steht für den Neubeginn, endet aber oft nach kurzem, diszipliniertem Versuch wieder in genau den alten Ess- und Bewegungsgewohnheiten. Mitte Januar geht es mit den Neujahrsplänen häufig schon wieder bergab. Bei dir vielleicht auch?
Warum fällt es uns so schwer, Gewohnheiten zu verändern?
Hauptsächlich hängt es damit zusammen, dass sie auf der unbewussten Ebene völlig autark ablaufen und damit energieschonend das Leben vereinfachen. Ein massiver Eingriff in bisher bewährte Ess- und Bewegungsgewohnheiten, wie es typische Diäten verlangen, wird schnell sabotiert, sobald sich im beruflichen oder privaten Alltag eine ungeplante Herausforderung ergibt. Der Grund? Wir müssen dann entscheiden, ob die beruflich oder private Herausforderung unsere begrenzte Aufmerksamkeit bzw. Willenskraft zugewiesen bekommt, oder ob sie weiterhin in die angelaufene Diät investiert wird…
Das Ergebnis ist nachvollziehbar & logisch
Das bisherige Essverhalten hat ja auch in der Vergangenheit gut funktioniert. Es hat sich „bewährt“: Lecker, sättigend, schnell zubereitet, einfach zu beschaffen, bezahlbar und vor allem gut verträglich. Wer ein Auto hat oder öffentliche Verkehrsmittel nutzen kann, der nutzt diese kalorienschonenen Varianten, weil in uns noch das gleiche evolutionäre Energiesparprogramm routiniert abläuft, wie vor 100.000 Jahren. Demnach sind wir auch nicht faul, sondern schlicht evolutiv ökonomisch veranlagt. Dieses Verhalten hat unser Überleben gesichert. Das ist auch der Grund, warum unsere typischen energiesparenden bzw. bewährten Gewohnheit so stringent verteidigt werden. Wir nennen den dafür verantwortlichen Wächter den „inneren Schweinehund“.
Die Kunst der Zielsetzung
Eine umfassende Ernährungsumstellung wird nur dann gelingen, wenn wir zeitgleich keinen anderen größeren Herausforderungen gegenüberstehen, oder wenn der Druck bzw. das Ziel groß genug ist. Erfolgsversprechender ist es für die Meisten mit einem straffen Lebensplan, zunächst an nur einem Tag in der Woche Referenzerfahrungen mit einem gesünderem Essverhalten zu sammeln. An einem Tag pro Woche, wöchentlich wiederholt, werden vorher festgelegte Regeln eingehalten.
Genussvoll satt essen
Drei regelmäßige Mahlzeiten mit entsprechenden Esspausen, in jeder Mahlzeit Eiweiß. Zudem zumindest eine. Mahlzeit mit bewusst weniger Kohlenhydrate, damit der Körper in dieser „Kohlenhydrat-Delle“ bei niedrigem Insulin den Fettstoffwechsel noch mehr anschubsen kann. Ausreichend kalorienfreies trinken, weil jeder Stoffwechselprozess wasserabhängig ist und somit die Metapher trefflich ist, dass der Stoffwechsel läuft wie ein Mühlrad, wenn er genügend Wasser bekommt.
Jeder Schritt zählt
Zehntauend Schritte am perfekten Tag machen nicht schlank, sensibilisieren aber das Bewegungsbewusstsein im Alltag: Der unbewusste Kalorieneinsparmodus wird überspielt durch das Auseinandersetzen mit dem Gedanken: „Wo kann ich heute ein paar Extraschritte machen?“ Die bewusste Reflektion mit der Gedankenwelt sollte am perfekten Tag ins Bewusstsein rücken: „Wie spreche ich mit mir selbst? Liebevoll oder beleidigend? Wie oft sage ich JA zu Aufgaben, bei denen ich eigentlich lieber ein NEIN gesagt hätte? Welche Fragen stelle ich mir eigentlich immer wieder?“ Gerade der letzte Punkt ist hochspannend. Denn: Wer sich ständig fragt, warum schaffe ich es nicht durchzuhalten?“ bekommt darauf Antworten, die genau das erklären. Wer sich dagegen ständig fragt: „Wie schaffe ich es durchzuhalten?“, ändert seinen Fokus auf eine potentielle Problemlösung. Die letzte Regel kümmert sich um einen besseren Schlaf und die Entspannung. Diese sieben Regeln wiederholen sich Woche für Woche. An nur einem Tag, am perfekten Tag!
Ohne Druck zu positiven Veränderungen
Nach wenigen Wochen kommt es zum Bewusstsein, wie gut dieser „perfekte Tag“ tut: Beispielsweise mehr Energie, gute Laune, und besserer Schlaf sind Nebenwirkungen. Damit stellen wir unser bisheriges über Jahrzehnte bewährtes Essverhalten in Frage. Automatisch und unbewusst werden dann die Regeln, die am einfachsten gelingen, mit in andere Tage übernommen. Nicht konsequent, aber immer öfter. Damit entwickelt sich ein neues, gesundes Essverhalten fernab der klassischen Diäten.
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Dein Coach Patric